Angefangen habe ich mit Dokumentar-, Landschafts- und Porträtfotografie.
Mittlerweile fasziniert mich die abstrakte Fotografie, das Abbilden einer Realität jenseits des offen - Sichtlichen.
Aus Dokumentarfotografie wird Fotokunst
ICM Fotografie:
ICM steht für Intentional Camera Movement. Durch die Bewegung der Kamera während der Aufnahme wird absichtlich Unschärfe in das Foto gebracht, um einen verfremdenden Effekt zu erzielen. Das Motiv ist noch erkennbar.
Mit der Faszination der Unschärfe in Fotos experimentierte ich bereits mit meiner analogen Kamera. Erst die Digitaltechnik hat es mir aber ermöglicht, direkt an Ort und Stelle das Ergebnis zu beurteilen, Änderungen vorzunehmen und so lange zu experimentieren, bis ich das gewünschte Ergebnis erreiche. So entstanden ab 2009 meine ersten Meer- und Landschaftsfotografien, die mehr auf die Stimmung konzentriert sind und fast wie impressionistische Gemälde anmuten. (Siehe dazu auch Transformation von Natur)
Genius Loci mit ICM Fotografie:
Neben dem Abbilden einer offensichtlichen Atmosphäre interessiert es mich auch, untergründige Stimmungen eines Ortes oder einer Situation mit meiner Kamera einzufangen.
Oft sind mir diese Schwingungen zunächst gar nicht genau bewusst, werden aber von mir durch meine Technik in den Fotos festgehalten und kristallisieren sich während der Arbeit mit der Kamera oder später beim Sichten der Fotos heraus. (Siehe dazu die Serie Brückenstrasse 10)
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RCM Fotografie:
RCM Fotografie steht für Remodel by Camera Movement.
Im Unterschied zur ICM Fotografie kann man die fotografierten Motive nicht mehr identifizieren.
Über die Jahre habe ich die ICM Aufnahmetechnik in einen Stil weiterentwickelt, bei dem die ursprünglichen Objekte durch die schnelle Bewegung der Kamera nicht mehr zu erkennen sind, und völlig neue Bilder entstehen. Diese Art der Fotografie nenne ich deshalb RCM (Remodel by Camera Movement), weil ich mit der Bewegung der Kamera neue Varianten der Realität schaffe (siehe dazu Abstrakte Fotos Metamorphose):
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Alltagsgegenstände verwandelt durch RCM Fotografie
Für die Erstellung meiner Fotos mit RCM Fotografie verwende ich keine computergenerierten Fotoeffekte oder Programme zur Fotomontage. Die Abstraktion entsteht allein IN DER KAMERA. Ich benutze zur Nachbearbeitung nur Methoden, die ich auch früher im analogen Fotolabor benutzte, also Bestimmung des Bildausschnittes und Anpassung von Kontrast, Sättigung, Tonwert oder Farbtemperatur.
Hier ist ein Beispiel für die Entstehung eines mit RCM erstellten Fotos aus dem Zyklus "Abschied":
Reale Situation: Erster Schnee auf meinem Balkon
(Reale Situation 1:1 gedreht zum besseren Verständnis)
Gleiche Situation mit RCM Fotografie aufgenommen
Anpassung von Belichtung, Kontrast und Sättigung
Änderung von Tonwert und Farbtemperatur
In einem Interview mit der englischen Kunstzeitschrift Aesthetica Magazine erkläre ich an Hand von weiteren Beispielen meine Arbeitsweise (siehe hier auch die Übersetzungen in deutsch, italienisch, spanisch und französisch).
Fotografische Innensichten:
Der Begriff "Innensicht" beschreibt eine Erzähltechnik aus der Literatur. Der*die Autor*in eröffnet dem Leser die Möglichkeit eine Geschichte aus der Perspektive des Protagonisten zu erleben und so in seine Welt einzutauchen.
Ganz ähnlich verhält es sich mit meinen "Fotografischen Innensichten" (siehe dazu auch Über mich).
Wie der Leser mit dem Protagonisten mitfühlen und dadurch mit seinen eigenen Gefühlen und Wertvorstellungen in Kontakt kommen kann, ist es dem Betrachter meiner Bilder möglich seine eigenen Emotionen und Realitäten zu erkennen. Meine Bildsprache ähnelt einem Gedicht, das eine über die Alltagssprache hinausgehende Wirkung entfaltet.
In dem Beispiel zur Entstehung des Bildes "Abschied" zeige ich, wie ich durch die RCM Fotografie meine Gefühle beim Anblick eines verschneiten Balkons festhalte. Eigentlich mag ich keine Kälte, keinen Schnee, keinen Winter und auch keine verschneiten Berge. Aber das Wissen darum, dass es durch die globale Klimaerwärmung bald weniger Schnee geben wird und Gletscher sowie Eisberge weiter abschmelzen werden, lässt in mir ein melancholisches Gefühl von Abschied entstehen.
(*zum besseren Verständnis des Textes habe ich hier auf weiteres Gendern verzichtet)
Fotografische Innensichten werden Abstrakte Fotokunst:
Durch die Kombination von "Fotografischen Innensichten" entstehen Triptychen und Serien zu Themen, die mich beschäftigen.
Wie bei der Dokumentar-Fotografie suche ich beim Sichten der abstrakten Fotos diejenigen heraus, welche eine Stimmung transportieren. Die Fotografien ähneln dabei Vexier-Bildern, die es mir ermöglichen, mit meinen eigenen Realitäten und der Stimmung während der Aufnahmesituation in Resonanz zu gehen.
Mit dem Arrangieren verschiedener Realitätsabbildungen zu Serien oder Triptychen entsteht meine Abstrakte Fotokunst.
Die Fotos zum Triptychon WRape habe ich in einer Kirche aufgenommen. Beim Arrangieren der Bilder konnte ich meine ambivalenten Gefühle gegenüber der Institution Kirche heraus arbeiten und in diesem Triptychon zum Ausdruck bringen (Siehe dazu das Triptychon "WRape").
Documentary photography becomes photographic art
ICM Photography:
ICM stands for Intentional Camera Movement. By moving the camera during the shot, blur is intentionally introduced into the photo to create an alienating effect. The subject is still recognizable.
I was already experimenting with the fascination of blur in photos with my analog camera. Only digital technology, however, has allowed me to assess the result directly on the spot, make changes and experiment until I achieve the desired result. Thus, starting in 2009, I created my first sea and landscape photographs, which are more focused on the mood and almost seem like impressionist paintings. (See also Transformation of Nature)
Genius Loci with ICM Photography:
In addition to depicting an obvious atmosphere, I am also interested in capturing underlying moods of a place or situation with my camera.
Often, I am not exactly aware of these vibrations at first, but they are captured by my technique in the photos and crystallize during the work with the camera or later when viewing the photos. (See the series Brückenstrasse 10)
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RCM Photography:
RCM Photography stands for Remodel by Camera Movement.
In contrast to the ICM Photography, the photographed subjects can no longer be recognized identified.
Over the years I have developed the ICM photo technique into a style where the original objects are no longer recognizable due to the fast movement of the camera, and completely new images are created. I therefore call this technique RCM (Remodel by Camera Movement), because I create new variants of reality with the movement of the camera (see Abstract Photos Metamorphosis):
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Everyday objects transformed by RCM Photography
For the creation of my photos with RCM technique I do not use computer generated photo effects or programs for photo montage. The abstraction is created solely IN THE CAMERA. For post-processing I only use methods that I also used earlier in the analog photo lab, that is determining the image detail and adjusting contrast, saturation, tonal value or color temperature.
Here is an example of the production of a photo created with RCM from the cycle "Abschied":
Real situation: First snow on my balcony
(Real situation turned 1:1 for better understanding)
Same situation recorded with RCM Photography
Adjustment of exposure, contrast and saturation
Changing tone value and color temperature
In an interview with the English art magazine Aesthetica Magazine I explain my working method with the help of further examples (see here also the translations in German, Italian, Spanish and French).
Photographic interior views = Fotografische Innensichten
The term "interior view" describes a narrative technique from literature. The author gives the reader the opportunity to experience a story from the protagonist's perspective and thus immerse themselves in their world.
It is quite similar with my "photographic interior views" (see also About Me). Just as the reader can empathize with the protagonist and thus come into contact with her* own emotions and values, it is possible for the viewer of my pictures to recognize her*own sensations and realities. My visual language resembles a poem, which unfolds an effect beyond the everyday language.
In the example of the creation of the picture "Abschied" I show how I capture through the RCM Photography my feelings at the sight of a snowy balcony. Actually, I don't like cold, snow, winter or snowy mountains. But the knowledge that there will soon be less snow due to global warming and that glaciers and icebergs will continue to melt, gives me a melancholic feeling of farewell.
Photographic interior views become abstract photo art:
Combining "Photographic Interior Views" I create triptychs and series on themes, that preoccupy me.
As with documentary photography, when I view the abstract photographs, I pick out those that convey a mood. The photographs thereby resemble conundrum images that allow me to resonate with my own realities during the shooting situation.
With the arrangement of different reality images to series or triptychs my abstract photo art is created.
I took the photos for the triptych WRape in a church. When arranging the images I could work out my ambivalent feelings towards the institution of the church and express them in this triptych (See the triptych "WRape").